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Otto Diehl, ein Leben für die Natur
Ein Bericht über unseren Ehrenvorsitzenden von Karl-Heinz Bader
Vier Bilder deuten die vielfältigen Aktivitäten von Otto Diehl an: Beim Vortrag in Langstadt - Mit dem Photoapparat in der Natur (Im Bild: an einem vom Biber gefällten Baum) - Beim Arbeitseinsatz (Im Bild: Steine sammeln für die Trockenmauer) - bei der Verleihung der Plakette Lebensraum Kirchturm in Langstadt. Was eigentlich noch fehlt, ist ein Bild im Büro, wo Stellungnahmen erarbeitet, Anträge formuliert und Artikel erstellt werden. (Alle Bilder: Dirk A. Diehl).

Otto Diehl hat sich über mehr als 6 Jahrzehnte in herausragender Weise auf dem Gebiet des praktischen Arten- und Lebensraumschutzes um den Erhalt der Natur, insbesondere um den Schutz der heimischen Vogelwelt, verdient gemacht. Die Natur steht im Mittelpunkt seines Denkens und Handelns. Er hat dem Naturschutz Stimme und Gesicht gegeben.

Unmittelbar nach seiner glücklichen Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft hat Otto Diehl die Gefährdung von Vogelarten und die Beeinträchtigung ihres Lebensraumes erkannt und darauf reagiert. Seine Initiativen waren beispielsweise die erfolgreichen Aktivitäten zur Erhaltung der Obstwiesen, zur artenerhaltenden Gestaltung von Flußauen, zur Renaturierung von Teilbereichen der Gersprenz und zur Schaffung zusammenhängender Feuchtwiesen. Allein im Altkreis Dieburg wurden aufgrund seiner Bemühungen 15 Naturschutzgebiete ausgewiesen. Eine besondere Stellung nimmt darunter das von Otto Diehl hartnäckig erkämpfte Naturschutzgebiet "Reinheimer Teich" ein. Mehr als 12.000 Hochtamm-Obstbäume wurden im Altkreis Dieburg als Lebensraum gefährdeter Tierarten gepflanzt. In vielen Gemarkungen wurden durch seine Initiativen mit behördlicher Unterstützung Grundstücke zur Flächensicherung, Umwandlung von Acker in Grünland, Wiedergewinnung von Hecken und Rainen und der Gestaltung von Tümpeln und Blänken gekauft.

Die flächendeckende Berstandserfassung wichtiger Vogelarten, die Schaffung und Kontrolle zahlreicher Brutstätten und die Untersuchung von Totfunden mit wissenschaftlicher Unterstützung helfen, auswertbare Ursachen zu erkennen und zielgerichtete Maßnahmen durchzuführen. So kämpfte Otto Diehl beispielsweise erfolgreich für die Entschärfung von Mittelspannungs-Betonmasten mit Stützisolatoren, um die tödliche Gefahr für Großvögel durch Stromschlag zu minimieren. In ihrem Lebensraum besonders bedrohte Vogelarten in Hessen fanden aufgrund zahlreicher Schutzmaßnahmen bei uns wieder ihre Lebensmöglichkeiten. Das betrifft z.B. den Wanderfalken, den Uhu, den Weißstorch, den Steinkauz. Die zahllosen Bemühungen Otto Diehls umfassen auch die Bereiche, die über den Vogelschutz hinaus gehen. So konnten die Bestände von Insekten, Anmphibien, Fledermäusen wie auch die Lebenswelt seltener Pflanzen gesichert werden.

50 Jahre hatte Otto Diehl den NABU Langstadt, früher Bund für Vogelschutz, Gruppe Langstadt geführt. Sein Einfluß reicht bis in die Landes- und Bundesebene hinein und wird dankbar akzeptiert. 1969 wurde er von der staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Saarland und Rheinland-Pflaz zum Kreisbeauftragten für Vogelschutz für den Altkreis Dieburg berufen. Sein erstes Ziel, die Bedeutung von Vogel- und Naturschutz auch allgemein bewußt zu machen, konnte weitgehend erreicht werden. In der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. arbeitete er von 1973 bis 2015 aktiv im Vorstand mit.

Sein Rat, sein Urteilsvermögen und sein umfassendes Wissen auf dem weiten Gebiet des Naturschutzes waren in vieler Hinsicht gefragt. Diehl erarbeitete auch im hohen Alter noch Stellungnahmen zu Bauleitplanungen, Planfeststellungsverfahren, Landschafts- und Flächennutzungsplänen und Raumordnungsverfahren. Neben seiner Vortragstätigkeit zu Naturschutz- und Artenschutzthemen in zahlreichen landesweiten Arbeitsgruppen arbeitete er zielgebend als Mitglied der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Fossilienfundstätte in Messel.

Viele Ehrungen wurden ihm zuteil. Schon 1977 erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen. Seine Verdienste wurden 1997 mit dem Willy-Bauer-Preis - dem höchsten hessischen Naturschutzpreis - geehrt. 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Stadt Babenhausen ehrte ihn mit der silbernen Verdienstplakette.

Mit seinem Rückzug aus dem aktiven Vorstand der Ortsgruppe 2008 wurde Otto Diehl zum Ehrenvorsitzenden des NABU Langstadt ernannt.

2014 erhielt Otto Diehl den neu geschaffenen Bürgerpreis der Sparkasse Dieburg für sein Lebenswerk. Im Jahr 2017 wurde Otto Diehl in Würdigung seines Engagements für den Naturschutz Ehrenbürger der Stadt Babenhausen.

Er starb im 92. Lebensjahr am 3.3 2018 nach einem mehr als erfüllten Leben in Langstadt und wurde ebendort beerdigt.
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Nachruf für Otto Diehl
(von Dirk A. Diehl )

Am 3. März 2018 verstarb Otto Diehl, der 50 Jahre ab der Gründung des NABU Langstadt (damals noch Bund für Vogelschutz) der Vorsitzende der Gruppe war. Für sein großes Engagement im Natur- und Umweltschutz und als versierter Ornithologe wurde er mehrfach durch Auszeichnungen gewürdigt und zuletzt 2017 Ehrenbürger der Stadt Babenhausen. Neben den besonders von ihm bearbeiteten Arten wie Schleiereule, Wanderfalke, Ziegenmelker, Brachvogel und Dachs verlor er nie den Blick auf das Ganze. Stets beharrlich für die Sache streitend, aber immer sachlich bleibend, war er auch die integrative Kraft für die Naturschutzgruppen im Altkreis Dieburg und darüber hinaus. Otto Diehl hat die Naturschutzarbeit im Altkreis Dieburg zukunftsweisend geprägt und dem bundesweiten Naturschutz wichtige Impulse mitgegeben. Sein Arbeitspensum war umfangreich und entsprach seinem Spruch "Der Tag hat 24 Stunden und eine Nacht". Wenn er seinen jeweiligen Nachfolgern in den einzelnen Ämtern seine diesbezüglichen Tätigkeiten erläuterte, fragten die sich immer, wann er das alles erledigt hat.
Die Beerdigung fand am 8. März unter großer Anteilnahme aus ganz Hessen auf dem Friedhof in Langstadt statt. So wenig Aufheben Otto Diehl in seinem Leben von seiner Person gemacht hat, sollte auch seine letzte Ruhestätte sein. Daher wurde er in einem Wiesengrab bestattet. Er bleibt somit auch mit seiner letzten Ruhestätte in seinem geliebten Langstadt. Im Sinne des Verstorbenen wurde um eine Spende auf das Sonderkonto „Naturschutz im Altkreis Dieburg" gebeten Auch der große Spendeneingang zeigte die Wertschätzung der Arbeit von Otto Diehl.
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