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Grabwespe mit Raupe (Dirk Diehl)
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Hautflügler - das Heer der "Fleißigen"
Die Gruppe der Hautflügler ist eine der größten im Reich der Insekten. Hierzu gehören die Schlupfwespen, Wildbienen, Grabwespen, Ameisen und Faltenwespen. Alle genannten und weitere Hautflügler sind in Langstadt vertreten. Leider ist das vorhandene Artenspektrum derzeit nur unvollständig bekannt. Der NABU Langstadt möchte auf die oft verkannten und wenig bekannten Tiere aufmerksam machen, denn die in Langstadt nachgewiesenen Arten lassen einige interessante Ergebnisse erwarten:

Ameisen
Ameisen gelten als Musterbeispiel für fleißige Wesen. Am bekanntesten sind die hügelbauenden Waldameisen; sie kommen nur in geringem Umfang in der Langstädter Gemarkung vor. Gartenbesitzer kennen noch die Knotenameise, die eine rotbraune Färbung hat und deren Arbeiterinnen mit einem Wehrstachel unangenehm stechen können, sowie die Braune Wegameise, die auf den Kulturpflanzen Blattlauskolonien pflegt. Letztere tut dies, um die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse, den Honigtau zu gewinnen. Wohl kaum ein Langstädter kennt aber die Vierpunkt-Ameise oder die Stöpselkopf-Ameise. Beides sind bundesweit bedrohte Arten, die in den Bohrgängen von Holzinsekten leben. Eine besondere Anpassung daran zeigt die Stöpselkopf-Ameise.
Camponotus truncatus - Stöpselkopf-Ameise Camponotus vagus - Haarige Holzameise Dolichoderus quadripunctatus - Vierpunkt-Ameise
Stöpselkopf-Ameise Haarige Holzameise (Bild: Dirk Diehl) Vierpunkt-Ameise
Die Stirnplatte einer Gruppe von Arbeiterinnen dieser Art ist so vorgezogen, daß die Tiere mit Ihrem Kopf die Öffnungen der Zugänge zum Nest versperren können. Sie halten im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf für die Sicherheit ihres Volkes hin. Beide Arten kommen bevorzugt auf Walnuß vor und sind auf dem Wingertsberg sowie im Außengelände vom Naturkunde-Institut Langstadt nachgewiesen worden.

Bundesweit vom Aussterben bedroht ist die Haarige Holzameise, die im Babenhäuser Raum eine ihrer letzten Vorkommen hat und zumindest zeitweise auch in Langstadt auftritt. Die Art besiedelt länger liegende (Kiefern)stämme auf wärmexponierten Lichtungen in Kiefernwäldern und beeindruckt durch die Größe ihrer tiefschwarzen Arbeiterinnen.

Größenmäßig ganz das Gegenteil von der Haarigen Holzameise ist die Diebsameise, eine weitere bedrohte Ameisenart in Langstadt. Die winzigen Tiere graben kleine Seitenstollen in die Erdgänge anderer Ameisenarten und versorgen sich aus deren Futter- und Larvenkammern mit Nahrung. Werden sie erwischt und angegriffen, flüchten sie in ihre Gänge, die so eng sind, daß die "bestohlenen" Ameisen nicht folgen können.

Wildbienen
Xylocopa violacea - Holzbiene von links nach rechts: Holzbiene, Hosenbiene (Männchen, nur die Weibchen haben die namensgebenden Hosen), Kegelbiene.

(Bilder: Dirk Diehl)
Dasypoda hirtipes - Hosenbiene Coelioxis spec. - Kegelbiene
Lebensraum Streuobstwiese: Der Wingertsberg
Zur Obstblüte ist der Wingertsberg zweifellos einer der schönsten Bereiche Langstadts. Dann sind auch Hunderte von Furchenbienen mit dem Graben von Nistgängen auf den unbefestigten Wegen beschäftigt.

Unübersehbar ist die Schar der verschiedenen Bienenarten in Langstadt und nur wenige, auffällige Arten wurden bislang identifiziert. Neben der Honigbiene, die mehrjährige soziale Staaten bildet, und den einjährigen Völkern der Hummeln gibt es viele weitere Bienenarten, die aber zumeist keine Staaten entwickeln, sondern einzeln leben. Die Weibchen der betreffenden Arten suchen dann je nach Art vorhandene Löcher oder schaffen sich welche, in dem sie Gänge in die Erde graben oder in morsches Holz und Pflanzenstengel nagen. Sie tragen Pollen und Nektar ein, legen ein Ei dazu und verschließen die Nistkammer. Eine auffällige Art, die so lebt, ist die Holzbiene. Ihr Aussehen und ihre Größe erinnert an eine Hummel, nur ist sie völlig schwarz mit einem blaumetallischen Glanz, passend dazu sind die Flügel bräunlich bis schwarz und glänzen blaumetallisch. Ihre Gänge entstehen typischerweise in morschem Holz, daher der Name Holzbiene. Meist werden die Tiere beim Blütenbesuch beobachtet. Besonders gerne besuchen sie Blauregen, Goldregen oder Stangenbohnen (insbesondere Feuerbohne).
So groß wie eine Honigbiene, nur schwarz ist die Sandbienen-Art Andrena pilipes, die wie die ebenfalls vorkommende Hosenbiene ihre Gänge in den Boden gräbt. Außergewöhnlich war der Fund einer Trauerbiene in Langstadt. Diese bundesweit bedrohte Art gehört zu den sogenannten Kuckucksbienen. Kuckucksbienen legen kein Nest an, sondern versuchen in einem unbeobachteten Moment ein Ei bei einer anderen Bienenart unterzubringen.

Wespen
Der Begriff Wespe wird auf eine große Anzahl sehr verschiedener Arten angewandt. Von den sozialen Faltenwespen, die vielen durch die Gründung einjähriger Völker und die Vorliebe einiger Arten für Süßes und Wurst geläufig sind, kennen wir die meisten in Langstadt vorkommenden Arten. Häufig sind Deutsche Wespe, Sächsische Wespe, Gewöhnliche Feldwespe und die Hornisse. Die erwachsenen Tiere nehmen viele Pflanzenprodukte auf, außerdem raspeln sie Holzfasern, um damit Ihr Brutnest zu bauen. Für die Larven benötigen die Faltenwespen aber tierische Nahrung; und so sieht man sie häufig auf der Jagd hektisch über Blüten hin und her fliegen. Die Arbeiterin der Hornisse versucht oft andere Wespenarten zu erbeuten und schreckt auch vor Angriffen am Nesteingang der Beutearten nicht zurück.
Weitere Arten von Wespen - der Blattwespen, Goldwespen, Grabwespen, Holzwespen, Lehmwespen, Schlupfwespen, Wegwespen und wie sie noch heißen mögen - sind nur mit einzelnen Zufallsnachweisen bekannt. Ein wenig spektakulär ist die Beobachtung der Grabwespen-Art Ammophila sabulosa (siehe Titelbild). Sie lähmt eine Raupe, die ein Vielfaches ihres Körpergewichtes und -volumens ausmacht, um sie über zum Teil beträchtliche Distanzen zu ihrem Nest zu schleppen. In ihrer Erdröhre angekommen, belegt sie die Raupe mit einem Ei und verschließt anschließend den Nistgang.
Nach und nach sollen die Kenntnisse über die Vorkommen dieser interessanten Wespengruppen und anderer Insekten in Langstadt noch verbessert werden. Wir freuen uns daher über die Mitteilung von Beobachtungen.
Die Insektenstelen am Wingertsberg
Am Wingertsberg von Langstadt hat der NABU "Hochhäuser" für Bienen und Grabwespen aufgestellt. Das Bauprinzip können Sie sich herunterladen.
Bauplan Insektenstelen
Bau von Philanthus triangulum - Bienenwolf Ein Bienenwolf hat eine erbeutete Biene vor dem Nistgang abgelegt und ist zur Kontrolle gerade im Nest verschwunden.

(Bild: Dirk Diehl)
Dieser Fledermauskasten wurde dem Hornissenvolk zu klein; es baute außerhalb des Kastens weiter.

(Bild: Dirk Diehl)
Nest von Vespa crabro - Hornisse
Wir wollen mehr über die Vorkommen der heimischen Insekten wissen.
Sollten Sie ein ungewöhnliches Insekt tot finden, bringen Sie es doch einem Spezialisten in Ihrer Nähe. In Langstadt können Sie solche Funde beim Naturkunde-Institut im Breuberger Weg 4 abgeben. Notieren Sie immer gleich, wo und wann Sie das Tier gefunden haben.
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